Eine Schule in der Zeit des Corona Virus – RegS „Am Lindetal“

Eine Schule in der Zeit des Corona Virus – RegS „Am Lindetal“

Die Regionale Schule „Am Lindetal“ in Neubrandenburg war schon dabei, den 4. Landeskongresses „Ganztägig lernen für die Zukunft“ 2020 mit der Serviceagentur Ganztägig lernen M-V zu organisieren. Die Schule ist eine langjährige Netzwerkschule der Serviceagentur. Viele Lehrer*innen und auch Schüler*innen bereiteten bereits ihre Inputs vor, Schüler*innen waren für die Unterstützung des Kongresses ausgewählt etc. Und dann kam das Corona Virus. Schnell war klar, dass der Kongress abgesagt werden muss. Mit dem neuen Termin musste man so sichergehen wie möglich: 20.03.2021.

Aber der Kongress war nicht das Einzige, was ganz neue Entscheidungen erforderte. Die Schulleiterin Regine Stieger und ihr Kollegium mussten schnell reagieren, als sich eventuelle Schulschließungen anbahnten. Schon am Freitag, den 13.03.2020 ahnten sie, dass sich Änderungen im Schulbetrieb auch über das Wochenende ergeben könnten. Als Vorsichtsmaßnahme ließen sie ihre Schüler*innen schon all ihre Bücher und Materialien aus dem Schließfach am Freitag mit nach Hause nehmen.

Schnelle Lösungen von der Schulleitung

Die Schule selbst hatte bis jetzt, wie viele Schulen in Mecklenburg-Vorpommern, weder ein digitales Lernmanagementsystem noch eigene Schüler-Emailadressen. Beides hätte die Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Schule in den nun kommenden Wochen entscheidend erleichtert.  

Katrin Zeisler, die Musik- und Deutschlehrerin und auch die Netzwerksprecherin für das Netzwerk „Digitale Bildung“ der Serviceagentur, zauberte noch am Freitag Zugangsdaten für alle Schüler*innen für einen eigens erstellten Bereich auf der Schulinternetseite, auf den sie, wenn nötig, die Informationen und Hausaufgaben im geschützten Raum einstellen könnte.

So ging es los ins Wochenende. Seitdem hat die Schule für jede Klasse und jedes Fach Aufgaben, Hinweise und viele Tipps für Kinder und Eltern auf die Internetseite gestellt, da der Schule gerade in diesen besonderen Zeiten eine enge Zusammenarbeit und hilfreicher Kontakt wichtig ist.

https://www.schuleamlindetal.de/

So steht dort jetzt neben aktuellen Informationen auch die Liste der Email-Adressen aller Lehrer*innen für direkte Kontakte zur Verfügung. Die Seite wird täglich aktualisiert.

Die Bereitstellung der Aufgaben für die Zeit des Lernens zu Hause im geschützten Raum für Schüler*innen öffnete gleichzeitig die Tür für alle Klassenzimmer. Man stellte fest, dass die Aufgaben auf viele Weisen (um)formuliert, geprüft und ausgewertet und ständig aktualisiert werden mussten. Diesen Prozess begleitet und steuert natürlich auch die sehr aktive Schulleitung.

Kontakt mit Schüler*innen

Katrin Zeisler hat regelmäßigen Kontakt mit den Schüler*innen und kann sie gut begleiten. Sie hatte schon vorher mit Erlaubnis der einzelnen Eltern ihrer Klassen eine Möglichkeit geschaffen, mit den Schüler*innen mit Mobiltelefon zu kommunizieren. Und jetzt nutzen die Schüler*innen diese Möglichkeit. Ganz schnell und ohne große Hürden können sie ihre Lehrerkraft fragen, wenn es Verständnisprobleme gibt, und sie bekommen auch ganz zeitnah eine Antwort.

 “Es erfordert viel Zeit und ein Umdenken, gibt mir aber auch ein gutes Gefühl, denn meine Schüler*innen sind zwar nicht bei mir im Klassenraum, aber ich kann sie und ihre Familien trotzdem sehr gut unterstützen, fördern und auch fordern”, meint die Lehrerin, denn natürlich muss auch in den Tagen der Schulschließung der eine oder andere Lerner an seine Aufgaben erinnert werden.

Die Schule wird nicht mehr die gleiche sein, wenn Corona vorbei ist. Viele Schulen haben die Lücken, aber auch neue Chancen und Möglichkeiten erkannt und jeder Tag bringt neue Erkenntnisse. Der Fortbildungsbedarf wird groß sein. Die Schule braucht neue Lernumgebungen. Alle sind aufgefordert. Und eins unterstreicht Katrin Zeisler ganz optimistisch: “Diese so sorgenvolle Zeit für uns alle bringt auch ganz viel Solidarität und Hilfsbereitschaft ans Licht und es ist eine Zeit, in der wir als Lehrer ganz viel lernen, ausprobieren, entwickeln und evaluieren können. Sie sollte nicht ungenutzt bleiben.”

In der Regionalen Schule „Am Lindetal“ lernen über 500 Schüler*innen aus der Oststadt in Neubrandenburg. Mehr als 30 % der Schüler*innen kommen aus Familien mit Migrationsgeschichte.

Wie geht es Ihrer Schule?

Wir in der Serviceagentur Ganztägig lernen M-V sind interessiert zu hören, wie es in Ihren Schulen läuft. Schreiben Sie uns eine E-Mail:  ganztag@raa-mv.de